… könnte man angesichts des Spielergebnisses denken. Ganz so schlimm war´s nicht aber dennoch eine mächtig kalte Dusche nachdem alle schon so heiß gelaufen waren, endlich wieder kicken zu können.
Dabei kam mit dem Anpfiff sogar die Sonne raus. Das Reinkommen ins erste Spiel, nach gefühlten 5 Monaten Pause, viel dem Stern, dank des aggressiven Pressings der Gastgeber, enorm schwer. Es wollte sich einfach keine Passsicherheit und damit auch kein Spielfluss einstellen. Die erste Möglichkeit für den Stern gab es erst nach ca. 15 Minuten, exemplarisch für den Spielverlauf, in Form eines Freistoßes, den Nicki knapp über die Latte setzte. Interessant war die Situation, beim vorangegangenen Foul an Nicki, der vom Libero der ESG auf dem freien Weg zum Gästetor klar gehalten wurde. Aufgrund der exponierten Stellung des Spielers zum Rest des Abwehrverbandes war das wohl eine klare Notbremse, die aber nur mit Gelb geahndet wurde. Abgesehen davon hatte die ESG mehr vom Spiel und auch die besseren Möglichkeiten in Führung zu gehen. Gerade als sich der Stern einigermaßen ins Spielgeschehen gefunden hatte, probierte Christian unter Druck eine Form eleganter Ballbehandlung, die einfach auf dem Hinterhof noch intensiver geübt werden muss, damit sie nicht wie am Mittwoch zum Ballverlust mit Folgen führt. Trotz intensiver sportlicher Bemühungen war der durchgebrochene ESG-Spieler nicht mehr am Abschluss zum 1:0 hindern. Das ist halt das harte Brot des Abwehrchefs, denn über derartige Ballverluste im Offensivbereich spricht kaum einer, da sie nur selten direkt zu einem Gegentreffer führen. Kurz vor der Pause kam es dann noch dicker, als der Notbremsenlibero der ESG einen schönen Konter mit feinem Pass einleitete und die nicht gut sortierte Hintermannschaft des Sterns damit komplett aushebelte. Auch der Abschluss war lehrbuchreif. Keine Chance für Max. 2:0.
Die zweite Hälfte begann der Stern mit ganz anderer Einstellung und ganz anderem Spiel. Jetzt wurde gedrückt und gepresst, die Zweikämpfe wurden nicht nur angenommen sondern auch mal gewonnen und die ESG über weite Strecken an den eigenen 16er gebunden. Chancen gab es jetzt im Minutentakt nur leider blieb das Ergebnis unverändert. Der Keeper, irgend ein Abwehrbein eines ESG-Spielers oder eigenes Unvermögen verhinderten immer wieder den Erfolg bester Möglichkeiten. Wie man es macht zeigten die Gastgeber in der 65. Minute, als sie eine ihrer jetzt vermehrt aufkommenden Konterchancen gekonnt zum 3:0 abschlossen. Ein vom Timing her tödlicher Treffer und quasi schon der Strick am Sack. Geschlossen wurde dieser dann in der 83. Minute mit einem Doppelknoten: dem 4:0. Inzwischen hatte sich der phasenweise einsetzende Regen zu passender Weise zu einem stattlichen Guss entwickelt und beim Stern stand man damit in jeder hinsicht ziemlich bedröppelt da. Der verbliebene Rest an unverdorbener Spielfreude wurde verzweifelt und bis zum bitteren Ende in die Jagd nach einem Treffer investiert und siehe da: Kai durfte kurz vor Schluss noch ein Tor erzielen, welches dann leider nur der Ehrentreffer war. Fazit: Die erste Halbzeit verpennt gegen heiße Eisenbahner die heute auf Grund der deutlich besseren Chancenverwertung und eines perfekten Timings einfach die bessere Mannschaft waren. Spaß hat´s irgendwie trotzdem gemacht.
ESG Halle – Roter Stern Halle (2:0) 4:1