10.4.2016 ESV Merseburg – Roter Stern Halle I
Der Tag versprach ein frühlingshafter zu werden und wir fuhren zum Auswärtsspiel zu
den Damen des ESV Merseburg. Es war zwar mild, doch insgesamt mit um die 10 °C
noch kühler als die Sonne und der strahlendblaue Himmel erahnen ließ.
Unser Kader war diesmal leider verletzungs und krankheitsgeplagt, sodass wir für das
bevorstehene Spiel nur mit einer Wechselspielerin aufwarten konnten.
Angekommen, nahmen wir etwas verblüfft zweierlei zur Kenntnis. Erstens: transparente
Vorhänge in unserer Umkleidekabine!
Und zweitens, dass wir uns nicht auf dem Spielfeld warm machen durften, sondern auf
einem separaten Trainingsplatz nebenan.
Es sollte wohl die gute Grasnarbe auf dem offiziellen Spielfeld noch etwas geschont
werden.
Nun denn, fertig warm gemacht. Vor dem Auflaufen wies uns der Schiedsrichter sogleich
augenzwinkern daraufhin, er sei bereits 74 und wir sollten also nicht allzuviel erwarten.
Und dann:
“Die Dresse bitte in die Hose und Scheekhänds”.
Anstoß und und los ging’s.
Marieke feierte ihr Pflichtspiel-Debüt im Trikot der Roten Sterne im offensiven Mittelfeld.
Die eigentümlichen Größenverhältnisse des Platzes fielen uns auch schnell ins Auge:
das Spielfeld war extrem kurz!
Die Merseburgerinnen spielten von der ersten Minute an gefährlich und schlugen meist
lange Bälle vom eigenen bis in den gegnerischen Strafraum und profitierten von den
ihnen gewohnten Platzverhältnissen. Ein verlorenes Laufduell, und so dauerte es leider
nicht lange, bis bereits das erste Gegentor fiel und es nach 10 Minuten, nach ähnlicher
Spielsituation, bereits 0:2 gegen uns stand.
Es fiel uns schwer, ins MiteinanderSpielen zu finden, da wir in jener Konstellation bis
dahin kaum gespielt hatten. Trotzdem suchten die offensiven Sterne immerwieder den
Drang Richtung Tor und es boten sich einige Chancen. Theresa verfehlte den
Anschlusstreffer aus guter Schussposition nur sehr knapp.
Halbzeitpause. Norman wünschte sich, dass wir versuchen sollen, mehr miteinander zu
spielen. Zu kombinieren. Und das, unabhängig vom End-Ergebnis, ein Anschlusstreffer
schön und verdient wäre.
Zweite Halbzeit, Seitenwechsel und gleich ein Schock: bei einem Zweikampf verletzt sich
Nici am Knie und muß vom Platz getragen werden. Den Rest des Spieles verfolgt sie im
Liegen von draußen aus der Froschperspektive, bis der Krankenwagen kommt. Gute
Besserung, Nici!
Mittlerweile kamen wir etwas besser ins Spiel und es ergaben sich in der Offensive einige
schöne DoppelpassKombinationen mit Jördis, Doro und Theresa. Einen Freistoß von
Sarah, der sehr schön mit Schmackes geschossen und platziert, aber doch etwas zu
hoch übers Merseburger Tor ging kommentierte der Schiedsrichter mit “Messi hätte den
reinjemacht”.
Zwischendurch kamen wieder die Merseburgerinnen mit hohen Bällen und Schnelligkeit
zum Zug und verwandelten beinahe jede Chance, die sich ihnen bot. 0:3, 0:4.
Das Glück meinte es an diesem Tag nicht gut mit uns.
Ping-Pong-artig flog der Ball im hohen Bogen vom Merseburger Strafraum in den
unsrigen und per Abschlag von Ilona wieder zurück. So ging das eine Weile. Ping-Pong.
Dann schossen die Merseburgerinnen kurz hintereinander noch zwei Tore. Am Ende
stand es 0:6.
Anders als das Ergebnis vermuten ließ, wäre es an einem anderen Tag vielleicht
durchaus gleichwertig ausgefallen. Laut Norman war es gefühlt mindestens 4 Tore zu
hoch. Leider konnten wir unsere fußballerischen Qualitäten an diesem Tag nicht gänzlich
abrufen. Selbst der Schiri meinte, ein Anschlusstreffer wäre mindestens verdient
gewesen und wir hätten doch paarmal richtig schön kombiniert.
Wenn wir uns dies mehr zu Herzen nehmen und im Training gelerntes als Team mehr
anwenden, steht dem Erfolg bei unseren kommenden Spielen wohl nichts mehr im Weg.
Danke für den Bericht Lena!