Großgräfendorf 2.0

Zwei Wochen nach unserem unglaublich spannenden Pokalhablfinale gegen Großgräfendorf standen wir uns in der gleichen Konstellation erneut gegenüber, diesmal auswärts und bei einem normalen Ligaspiel. Die Grundstimmung war etwas zwiegespalten. Zum einen hatten wir natürlich gezeigt, dass wir definitiv dazu im Stande sind, in einer solchen Partie ebenbürtig mitzuspielen, zum anderen war es diesmal nicht zu Hause und die Atmosphäre nicht vergleichbar mit der, die die 70 Zuschauer beim letzten Spiel geschaffen hatten. Die Großgräfendorferinnen würden uns vermutlich von Anfang an ernster nehmen, nachdem sie gesehen hatten, wie sehr wir uns weiterentwickelt haben und dass ihr Sieg nun nicht mehr selbstverständlich war. Motiviert waren wir natürlich trotzdem! Das ließ sich von Minute 1 an sehen. Wir waren eindeutig die spielmachende Mannschaft, es gab wunderschöne Spielzüge und es wurde um jeden Ball gekämpft. Wir waren, glaube ich, selbst alle erstaunt, wie gut wir unser Spiel umsetzen konnten.

Selbst die Abschlüsse waren da, jedoch wollte der Ball nicht ins Tor und es blieb lange Zeit beim 0:0. Dann gab es Chaos im Strafraum, Ball rein, wieder raus, wieder rein und Maria traf das Tor. Doch der Moment der Freude war kurz, der Schiri hatte, ungerechtfertigterweise, Handspiel gepfiffen. Dann kam, zur großen Enttäuschung aller, in der 43. Minute ein Ball durch zur Großgräfendorfer Stürmerin, deren Chancenverwertung besser war als unsere und die zum 1:0 traf. Das konnte doch nicht wahr sein! Sogar der Schiedsrichter äußerte seine Meinung: „Da spielt ihr die ganze Zeit auf’s gegnerische Tor und dann treffen die anderen!“ Manchmal ist es eben doch ein Glücksspiel! Trotzdem, Kopf hoch und weiter! Vielleicht gab uns die Erinnerung an das letzte Spiel den nötigen Mut und die Zuversicht, noch aufzuholen. Wir spielten weiter nach vorne und dann: der Pass in den Rückraum auf Pauline, die aus der zweiten Reihe einfach mal drauf zog. Alle guckten dem Ball hinterher, der anfangs den Anschein erweckte, weit über das Tor hinweg zu fliegen, sich dann aber weiter senkte und senkte und plötzlich… im rechten Winkel landete! Jubelschreie tönten über das Feld und alle sprinteten zu Pauline und der Wechslerinnenbank. Welch ein toller Moment!

Von dieser 63. Minute an lief das Spiel deutlich aufgeheizter weiter als vorher und die Großgräfendorferinnen schienen nun auch wieder stärker gedrängt, dieses Spiel keinesfalls in einem Unentschieden oder einer Niederlage enden zu lassen. Es gab zwar zwischendurch noch schöne Spielzüge, insgesamt war es jetzt jedoch vor allem eine kämpferische und körperbetonte Partie.
Beide Teams waren sich bewusst, dass noch alles drin war. Auf beiden Seiten wurde noch einmal
gezittert, doch letztendlich blieb es beim 1:1. Mit ein bisschen Glück wäre sogar mehr zu holen gewesen, aber wir waren alle sehr glücklich über dieses Unentschieden! Unser nächstes Ziel brauche ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr ausführlich zu erläutern… 😉

Danke für den Bericht Nici!