Das Auswärtsspiel begann schon früh am Bebel-Platz mit einigen Schmunzetten. So stellte sich den ersten Sieben, die am Treffpunkt waren, die Frage wie es denn beim letzten Mal so gewesen sei… Die allerdings keiner beantworten konnte. Außerdem trafen sich einige fragende Blicke und eine kleine Vorstellungsrunde wurde absolviert. Als wir dann Hannes, Robin, Alex und Matze L. entsprechend integriert hatten, tauchte der an diesem Tage leicht bestechliche Trainer auf, der auch gleich mit einer weiteren erheiternden Nachricht aufwarten ließ, denn Matze A. stand verwundert am Schotter in Erwartung des Heimspieles gegen Einheit.
Alles wie immer also, oder?
Dass die Situation schwierig werden könnte zeichnete sich schon in der Woche vorher ab, als Absage um Absage Peer’s Handy erreichte. So das ein paar wenige Stammspieler der ersten Mannschaft übrig blieben. Schade, dass selbst bei der enormen Anzahl gemeldeter Spieler immer noch solche Situationen entstehen können. Aber da darf sich jeder selbst hinterfragen.
Der Stimmung allerdings tat diese Situation keinen Abbruch. Das allerdings kurz vor Anpfiff die Eilmeldung einer neuerlichen nicht eingeplanten Krankheit, eines eingeplanten Spielers die Aufstellung ein wenig durchrüttelte, war ein Umstand, welcher uns später noch zum Vorteil gereichen sollte. Denn Trainerfuchs Peer traf an diesem besonderen Tage stets die richtigen Entscheidungen. Kai musste nach hinten und Hannes rückte somit in die Startelf in den Sturm neben Bördi.
Die Aufstellung:
Max-Norman-Alex,Kai-Steve(C),Markus-Robin,Bördi,Matze-Hannes,Iggy
Doch nicht nur die schnöde Aufstellung an sich war etwas Besonderes, sondern auch die Tatsache, dass ca. 5-7 der Aufgestellten größere oder kleinere Verletzungen mit sich schleppten.
Dementsprechend war es dann auch nicht überraschend, dass der Stern erst mal ins Spiel finden musste. Die ersten 15-20 Minuten gehörten klar den Gastgebern, die ihrerseits oft versuchten mit Diagonalbällen zum Erfolg zu kommen. Die Marschroute der Einheit war spürbar: Dem Gegner den Ball überlassen, tief stehen und schnell umschalten. Somit lässt sich auch erklären, dass der Stern zwar mehr Ballbesitz hatte, der Gegner aber die gefährlicheren Toraktionen. Doch ab der 25. Minuten gewann die neuformierte Abwehr mehr Sicherheit und die Offensivabteilung begann, inspiriert von Peer, die Aufgaben der Positionen neu zu interpretieren. So wurde aus dem nominellen Zehner Bördi eine kämpfende Sturmspitze (mit zumindest einmal kalter Hundeschnauze), aus Iggy (Sturmspitze) wurde ein Flügelmittelfeldverteidigerpassverteiler und Hannes wurde zur wieselflinken Flügelzehn mit Hang zum Traumpass. So trug es sich zu, dass in der 38. Minute Hannes von der Zehnerposition Bördi mit einem wunderschönen Beckenbaueraußenristgedächtnispass Bördi auf die Reise schickte und dieser eiskalt Abschloss. Man war das geil. Diesen Vorsprung nahm der Stern dann aber ruhig in die Pause mit.
Wer zu Beginn der zweiten Hälfte einen Sturmlauf der Einheit erwartete sah sich getäuscht denn stattdessen hatte der Stern das Geschehen nun klar im Griff. Der Ball lief. Der einfache Pass wurde gespielt. Und Bälle wurden in der eigenen Hälfte teilweise sogar konsequent und wiederverwertbar geklärt. In dieser Phase erspielte sich der Stern 4-5 weitere hochkarätige Chancen, von denen man ruhig mal eine machen darf…
Da dies aber nicht geschah sah sich der Stern in den letzten Zehn Minuten noch einmal der Schlussoffensive der Gastgeber ausgesetzt, hielt aber stand, da mit Matze L. ein weiterer Defensivakteur eingewechselt wurde, der half den Laden zusammenzuhalten. Es war ein besonderer Sieg, der Spielern und Fans, trotz „eiskalter Füße“, viel Freude bereitet hat. Noch einmal einen riesen Dank an unsere Fans – das Ding haben wir für euch gewonnen.
SG Einheit Halle : Roter Stern Halle 0:1
Börner (38.)