Auf der Suche nach dem Libero

Einige von uns können sich sicherlich noch an den 14.09.2013 zurückerinnern. An diesem Tag hatte die zweite Mannschaft des Roten Stern ihr drittes Spiel, auswärts in Kanena. Für vier Spieler war es das erste Mal, dass sie für den Stern gespielt haben, Lion stand damals im Tor und Matze leider nur am Spielfeldrand, weil er sich eine Woche davor verletzt hatte.

Nach 90 Minuten hatten wir mit 6:0 unsere erste hohe Niederlage kassiert und selbst den optimistischsten unter uns wurde klar, dass es nicht so einfach ist wie erhofft in der ersten Saison vorne mitzuspielen.
Seitdem hat sich viel geändert in der zweiten Mannschaft des Stern und das wollten wir nach zwei Niederlagen in Folge auf dem Platz zeigen und in Punkte umsetzen. Trainer Korken, der nach verdientem Urlaub und absolviertem Höhentraining wieder dabei war, musste über die Aufstellung nicht lange nachdenken, die verfügbaren Spieler ließen keine große Zahl an Varianten zu. Dass die Mannschaft „so noch nie zusammengespielt hat“ ist ja eine Feststellung, die jede Woche Gültigkeit hat und mit dieser Tatsache kommen wir mittlerweile gut zurecht. Die Auffälligsten Neuerungen waren Pavel als Libero sowie Hannes im defensiven Mittelfeld.

Die erste Halbzeit begann wie wir es uns wünschten, nach 5 Minuten beendete Libby einen schön vorgetragenen Angriff mit der 1:0 Führung. Kanena hatte Probleme ins Spiel zu kommen, wir waren 45 Minuten lang eindeutig die überlegene Mannschaft. Leider schafften wir es nicht, das 2:0 nachzulegen, obwohl wir uns einige hochkarätige Torchancen herausgespielt hatten, denn am Ende einiger guter Aktion standen wir uns das ein oder andere Mal selbst im Weg. Und so hatten wir es der gut funktionierenden Defensive, die nur eine wirkliche Torchance für Kanena zugelassen hatte, und vor allem Hechter, der eben den einen gefährlichen Schuss aufs Tor mit einer überragenden Parade zur Ecke klären konnte, zu verdanken, dass wir mit dieser 1:0 Führung in die Pause gehen durften.

Nach dem Spiel konnte man dann auch einige Stimmen hören, die von der „besten Halbzeit, die wir bisher gespielt haben“ sprachen. Wer will da schon widersprechen? Festzuhalten bleibt noch, dass Hannes – der im Mittelfeld viele Bälle gewinnen konnte – für ein Handspiel Gelb gesehen hat und dass Kanena nach einem Wechsel in der 28. Minute ein klein wenig gefährlicher wurde.

Ein Spiel hat aber nun einmal zwei Halbzeiten. Wir mussten etwas umstellen, Silly kam für Pavel, der ja noch in der Ersten spielen sollte und die Rolle als Abwehrchef souverän erfüllt hat. Und so stellte sich die Frage, wer nun auf die Liberoposition rückt. Die erste Antwort auf diese Frage hieß Tweet, Libby rückte auf die 10er Position und machte im Sturm Platz für Silly, der neben Korken die Tore schießen sollte. Noch nicht wirklich geordnet, dauerte es dann sieben Minuten, bis Kanena den Ausgleich geschossen hatte. Weitere Umstellungen sahen dann vor, dass Hannes in die Verteidigung rückt, oder doch Silly? Ob Tweet jetzt auf der 6 oder 10 spielt war auch nicht allen klar und dass Phillip, der in der ersten Hälfte durch viele gewonnen Zweikämpfe und vereinzelte Aktionen nach vorne überzeugte, jetzt Libero ist hat sich nur sehr langsam herumgesprochen. Zusätzlich wurde die Arbeit der Abwehr dadurch erschwert, dass man nie so genau wusste, ob der Schiedsrichter die Abseitspositionen sieht. Aus diesem Grund war es auch sehr fraglich, ob das Ausgleichstor überhaupt hätte zählen dürfen. Nach einem weiteren Gegentor in der 72. Minute schafften wir es endlich uns neu zu ordnen. Tweet konnte – befreit von der ungeliebten Liberoposition – wieder machen was er kann (Akzente nach vorne setzen). Matze und David stellten nach dem Spiel fest, dass sie noch nie so gut zusammengespielt haben und Marc und Iggy auf den Außenbahnen gaben auch noch einmal Vollgas. Leider war das alles nicht genug um noch den verdienten Ausgleichstreffer zu erzielen. Dass dann in der zweiten Minute der Nachspielzeit, also praktisch Zeitgleich mit dem Schlusspfiff, noch das 1:3 fällt, war dann weniger unseren Fehlern als viel mehr der Tatsache zuzurechnen, dass wir sehr offensiv standen um den Ausgleich doch noch zu erzielen.

Positiv bleibt festzuhalten, dass Silly nach 20 Minuten in der letzten Woche jetzt schon eine ganze Halbzeit spielen konnte – wer weiß was da noch kommen wird. Außerdem hat unsere Kommunikation weiter zugenommen. Etwas unschön war, dass einige Spieler von Kanena wohl das Gefühl hatten in der letzten halben Stunde durch Beleidigungen und Provokationen auffallen zu müssen.

Danke für den Bericht David.