… Dass man diese Fußballerweisheit auch zweckentfremden kann, stellten wir am vergangenen Sonntag im Spiel gegen Ostrau unter Beweis und ließen Anne und Maria gleich 29 Mal in 70 Minuten zur Ecke anlaufen. Hm, das war wohl anders gemeint mit dem rund und eckig…
…aber ich greife vor.
Gut aufgestellt und wieder zahlreich (2 Wechslerinnen), reisten wir hochmotiviert nach unserem ersten Saisonsieg in Ostrau an. Gegen dieses Team hatten wir in naher Vergangenheit bereits eines unserer Testspiele absolviert und hatten die herrlich großen, hellen Umkleidekabinen noch gut in Erinnerung! Genial! Das bot Norman ausreichend Platz bei seiner Ansprache und einen wunderbaren Klang, als unser dreimaliges „ROTER STERN!“ durch die Kabine hallte! Wir waren soweit, raus auf den Platz in einen strahlenden Spätherbst-Nachmittag. Wir nutzten das warme Wetter und liefen vielleicht zum letzten Mal in diesem Jahr in unseren kurzärmligen, roten Trikots auf!
Schon beim Warmmachen fiel auf, der Boden war aufgeweicht, lehmig und teilweise sehr matschig… Die Beine würden schneller als gewöhnlich schwer werden. Aber mit zwei Wechslerinnen konnten wir zuversichtlich in die Partie starten: Anpfiff! (Diesen Klang mussten wir uns gut merken, da wir nicht oft in den Genuss eines Pfiffes in diesem Spiel kamen, auch wenn es viele Gelegenheiten gegeben hätte -> Wechsel, Abstöße, Ecken. So sorgte es einige Male für Verwirrung und unnötige Verzögerung, da nicht immer gleich klar war, ab wann das Spiel nach einem Wechsel wieder vom Schiri freigegeben war.)
Wir kamen gut ins Spiel und erarbeiteten uns in der zweiten Minute unsere erste Ecke. Wie gut, dass Norman vor einigen Wochen genau das zum Trainingsinhalt gemacht hatte! So wusste jeder, wo er wann zu stehen hatte und wir konnten Trainiertes gleich im Spiel anwenden und festigen. Doch trotz Training gelang es uns nicht, den Ball ins Tor zu befördern… und auch 7 Ecken und 15 Minuten später stand es noch 0:0! Bloß nicht aufgeben, weiter kämpfen! Und das taten wir. Unsere Abwehr ließ kaum einen Ball in unseren Strafraum gelangen, im Mittelfeld wurden frühzeitig die Bälle erobert und auf die Flügelspielerinnen verteilt, manch schöner Doppelpass fand frohen Applaus! Kurzum es gelang nicht alles, aber vieles! 😉
Wir konnten nicht mehr weit von einem Tor entfernt sein: Mal stoppte ein Abseitspfiff uns, mal stoppte uns die gegnerische Torhüterin, die einen Fernschuss von Anne im Nachfassen hielt. Aber wir waren ganz nahe dran. Eine Minute vor Schluss der ersten Halbzeit, in der 34. Minuten, kam sie: die 12. Ecke für den Roten Stern. Der Ball, von Anne getreten, flog Richtung Tor, senkte sich, sprang einmal auf und flog über die gegnerische Torhüterin hinweg, die beim Rauskommen den Ball unterlief. Aus dem Knäuel von gegnerischen Abwehrspielerinnen und unseren Spielerinnen löste sich der Ball, fand endlich den Weg ins Tor und Eli reiht sich in die Liste der Torschützinnen ein! Mit einem verdienten 1:0 gingen wir in die Pause!
In der zweiten Halbzeit hieß es nun, die Konzentration aufrecht zu halten, was nicht immer leicht fällt, wie Anja mit zwei Wacklern im Tor auch gleich zur Schau stellte. Die Mannschaft aber blieb cool, ließ sich davon nicht beeindrucken und spielte weiter eine um die andere Ecke heraus. Nicht mehr ganz so begeistert und langsam müde traten Anne und Maria tapfer immer wieder bis in die 71. Minute noch zur 29. Ecke an. Die Ostrauer verteidigten tapfer, konnten aber nicht verhindern, dass sich nochmal zwei Chancen für uns auftaten: Nach einem guten Pass von Eli auf Vera, nahm Vera sowohl den Ball als auch wenig später Maria perfekt mit. Aber leider endete der Schuss dieses schönen Zusammenspiels in den Armen der Torhüterin. Mehr Glück schien kurze Zeit später ein Fernschuss von Anne zu versprechen, der der Torhüterin durch die Beine aufs Tor zurollte, um dann doch am langen Pfosten abzuprallen. Spannung nochmal so kurz vor Schluss!
Nach 71 Minuten dann der Pfiff (hört, hört!) und wir hatten unsere 3 Punkte nach Hause gebracht! Die Freude war groß bei uns und unseren Fans (vielen Dank, dass ihr uns auswärts und außerhalb von Halle jedes Mal so wunderbar unterstützt!), vor allem die Freude darüber, nochmal an letzte Woche anknüpfen zu können! In diesem Sinne: Forza RSH!
Danke für den Bericht Anja.