Wenn wir mit den altgedienten Rotsternen am Feuer sitzen und in Erinnerungen schwelgen, so wird oft die Geschichte vom Krückstock erzählt, die sich früher auf dem Dautzsch zugetragen haben soll: Der Abstand Zwischen Seitenlinie und Spielfeldbegrenzung ist dort nämlich sehr eng. Und wenn es im Spiel mal nicht so lief, steckten die älteren Zuschauer ihre Stöcke unter der Absperrung durch und brachten so die gegnerischen Spieler zu Fall.
Wir haben keine Bekanntschaft mit den Stöcken gemacht. Das kann mehrere Gründe haben: 1. Es gibt diese älteren Zuschauer nicht mehr. 2. Krückstöcke sind nicht mehr zeitgemäß. 3. Es gab keinen Grund für derlei unfaire Aktionen. Wahrscheinlich ist letzteres der Fall. Dautzsch gewann nämlich mit 4:1.
Doch der Reihe nach. Wir fuhren nach Dautzsch mit 14 Spielern und einem neuen Trainer. Marius „Don“ Ewert unterstützt Philipp bei seinen Aufgaben. Es ist die nunmehr vierte Rochade auf der Trainerbank in dieser Saison. Wir haben jetzt zwei gute Trainer, die sich von ihren Temperamenten her wunderbar ergänzen.
Zur Aufstellung: Christian L. im Tor, eine Viererkette mit Cuba, Matze, Chefkoch und Silly (67. Tom), David und Biggs als Sechser. Die Offensivreihe bestand aus Benni, Abdul und Christian R. (46. Korken), davor Konstantin als Stürmer.
Dautzsch, 5. in der Tabelle, begann wie erwartet druckvoll und agierte viel mit hohen Bällen. Doch wir konnten uns gut behaupten, auch wenn die Zuordnung nicht immer stimmte. Der Gegner kam zwar immer wieder in die Nähe unseres Tores, aber nur selten zum Abschluss. So stand es schließlich zur Pause 0:0, was in dieser Saison erst einmal vorkam und wir freuten uns entsprechend.
In der zweiten Halbzeit fiel sogar fast das 1:0 für uns, doch unserem Angreifer versprang der Ball in aussichtsreicher Position. Ab der 60. Minute gingen wir dann jedoch selber an besagtem Stock. Unsere Kräfte ließen merklich nach und wir verloren den Zugriff. Der Gegner wusste dies zu nutzen und schoss innerhalb von sechs Minuten drei Tore (62., 65., 68.). Der Don musste sich mehrfach die Augen reiben. Er wusste nicht, ob das Stroboskop im „Endlos“ am Abend zuvor sein Augenlicht dauerhaft geschädigt hatte oder ob das Gesehene der Wirklichkeit entsprach. Leider war es die Wirklichkeit. Unterbrochen wurde die Torfolge nur durch eine Fackel von Biggs aus 30 Metern, die im linken Giebel einschlug (66.). Ein Wahnsinnstor. Doch der Gegner war davon leider unbeeindruckt. In der 76. Minute traf Dautzsch zum Endstand.
Auch wenn das Ergebnis nicht unseren Erwartungen entsprach, haben wir aus dem Spiel auch Positives mitnehmen können: Wir haben gegen eine gute Mannschaft unserer Liga die Partie 60 Minuten lang offen halten können. Das sollte uns Hoffnung für die Rückrunde geben.
In den kommenden Partien sollten wir uns zudem bemühen wieder fairer zu spielen. Wir trafen in/auf Dautzsch auf eine faire Mannschaft. Unsere Spieler hingegen ließen sich leider immer wieder zu überharten Aktionen hinreißen, was schlussendlich zu einer gelb-roten Karte kurz vor Spielende führte.
Danke für den Bericht Christian!